Montag, 13. August 2012

*Und so geht's mir heute*

Nun, das Ganze liegt nun 2 Jahre zurück und es ist viel passiert in dieser Zeit. Mein Leben mit der Krankheit hat sich geändert. Geplante Träume wurden begraben und so einiges wurde umgekrempelt. Aber.... mir geht's gut :-) Ich lebe bewusster und freu mich heute viel mehr ab jenen Dingen, die wohl in der heutigen Zeit leider untergehen. In einer Welt voller Hektik, Stress und Terminen.

So muss ich sagen hat der Nervenfresser auch einiges positiv verändert, auch wenn das jetzt vielleicht für Aussenstehende unbegreiflich scheint.

Fangen wir mal an, wie sich mein Alltag so verändert hat:

Ich bin nicht mehr Jugileiterin, nicht mehr in der Guggenmusik und meine Massagepraxis habe ich per Ende 2011 auch endgültig geschlossen, da ich einfach nicht mehr in der Lage war, zuverlässig auf Termin hin fit zu sein. Ich wollte die wenige Energie die mir am Tag gegeben war für mich und meine Familie nutzen und einsetzen, denn nach meiner Diagnose hatte ich den ganzen Sommer 2010 eine sehr grosse Erschöpfungsphase... man nennt es auch Fatigue. Es ist eine körperlich und geistig übermannende Erschöpfung, die bereits nach kurzer Aktivität wie staubsaugen auftritt und sich bei Hitze noch verstärkt hat. So eine Fatigue ist eine sehr grosse Beeinträchtigung im Alltag und der Tag wird zur Qual. Ich verbrachte meine Nachmittage mehr oder weniger schlafend auf dem Sofa und am Abend war dann ein Gefühl von... ich hab ja gar nichts vollbracht heute.. da.  Als Medikament zur Langzeittherapie spritze ich mir täglich Copaxone.

Nach Absprache mit meiner Familie haben wir uns dann entschlossen, einen Welpen ins Haus zu holen und im September 2010 war es dann soweit....

...das ist meine Süsse ! KAYLA ist ihr Name

Sie hat mich gefordert und auf Trab gehalten und gab meinem Tag eine neue Aufgabe... eine wunderbare Aufgabe. Heute ist sie 2 Jahre alt und mein täglicher Fitnesstrainer, Seelentröster und Kuschelpartner wenn die Familie nicht hier ist und einfach...
MEIN ALLERBESTER KUMPEL
Von ihr werdet ihr hier noch viel zu hören bekommen.

Dank Kayla musste ich raus und ich merkte, je grösser sie wurde, und je weiter wir spazieren konnten umso mehr kam auch meine Kondition zurück und die Fatigue hielt sich in Grenzen und trat immer weniger auf. Leider hatte ich im Januar 2011 eine sehr starke Grippe, bei welchem kein Antibiotika nützte und ich dauernd über 3 Wochen Fieberschübe von 40 Grad hatte. Mit Lungenentzündung und ziemlich starkem Untergewicht, da ich ja kaum Appetit hatte wurde ich schliesslich ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie mich wieder aufgepeppelt haben. Es brauchte danach allerdings gut einen Monat, bis ich wieder einigermassen die gleichen Strecken laufen konnte wie vorher.  
Während des Sommers war die mühsame Fatique wieder täglich Gast und kaum waren die Temperaturen kühler gings mir besser.... Nur hat sich die Lunge nicht mehr ganz erholt. Asthma bronchialis gehört nun auch noch zu meinem Repertoire an Krankheiten, nun ja, man kann dies heute sehr gut behandeln, so dass ich keine Beeinträchtigung deswegen habe...wenigstens das ;-)

Die jährliche MRI Kontrolle zeigte ein unverändertes Bild...also keine neuen Entzündungsherde... Gottseidank! Ich genoss den Herbst und den Winter mit meiner Familie, machte grosse Wanderungen in der wunderschönen Natur und hatte meine Alltag soweit eingeteilt, dass ich so weit wies geht, keine Stresssituationen habe. 

Im Frühjahr 2012 fingen meine Beine fürchterlich an zu schmerzen... wie Messerstiche, heiss und brennend. Nervenschmerzen. Hinzu kamen ständige Muskelkrämpfe, sogenannte Spastiken. Also musste ich wieder zum Arzt. Er verordnete mir Lyrica, ein Medikament bei neuropathischen Schmerzen, welches ziemlich gut wirkt. Zweimal wöchentlich gehe ich zur Physio. 

Zusammengefasst kann ich sagen, geht es mir heute sehr gut. Trotz MS und ich geniesse das Leben ganz bewusst. Ach ja, eine neues Hobby habe ich ja auch noch... seht doch mal:



1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine,

    och ist der süss, und der ist aus Schopfheim! Wusste gar nicht das die so süsse Einwohner haben ;-) Verrückt wie klein die Welt manchmal ist. wollte dir eine Email schreiben aber keine Adresse gefunden! daher so....

    Hut ab wie du das meisterst, ich bin ja die woche durch alleine und momentan seit 7 wochen im gesicht eine nervenentzündung aber selbst im gesunden Zustand komme ich manchmal an meine Grenzen. Ich wünsche dir viel viel Kraft und viel glück das du so mobil bleibst wie es momentan geht!

    Lieben Gruss
    martina

    (PS ich hab einen schweizer Schäferhund - der ist aus Hamburg ;-) )

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